meine Diagnose bipolar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn

 

Worte nur noch stolpern

Stimmen immer mehr wanken

Herzen anfangen zu holpern

Zweifel immer tiefer ranken

Hände nur noch hängen

Blicke laut klagen

Zwänge nur noch engen

Nächte schlaflos nagen

Ohren lauthals dämpfen

Seelen immer mehr schweigen

Tränen mit sich kämpfen

Ängste in einem steigen

Dann ist es höchste Zeit

für das Gespräch zu zweit

 

 

 

 

Collage
Collage

 

 

 

  

Schönheit erleben in Kunst und Natur,

 

sie lehrt mich, auch das Anders – sein zu erfassen.

 

Bin der Wahrnehmung meiner Sinne auf der Spur,

 

die mich andere Sichtweisen, Standpunkte und eine Bereicherung erfahren lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich möchte niemand anderem einen

Weg vorzeichnen,

denn ich weiss,

dass mir der Weg von einer Hand

vorgeschrieben wurde,

die weit über mich hinausreicht.

 

- C.G. Jung -

 

 

 

 

 

  

 

Phantasie und Einfühlungsvermögen

sind nichts anderes

als Formen der Liebe

 

- Hermann Hesse -  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



Die Bipolare Störung hat in der Psychiatrie ein wechselvolles Schicksal. Dem Krankheitsbild mangelt es an Akzeptanz. Während die theoretische Definition der bipolaren Erkrankung, d.h. das Auftreten von Manien, Hypomanien und Depressionen sehr einfach klingt und jedem Arzt vertraut ist, bereitet die klinische Diagnose häufig extreme Schwierigkeiten. Ursache ist u.a. die außerordentlich große Variationsbreite an Symptomen, mit denen Patienten dem Arzt und ihrem Umfeld gegenübertreten.

Von der euphorischen (überschwänglich gehobene Stimmung) zur dysphorischen (aggressiv, gereizt) Manie mit und ohne Psychose, Mischzuständen, wo Symptome der Depression und Manie gleichzeitig auftreten, Hypomanien (abgeschwächte Manien) bis zur schweren Depression ist das Krankheitsbild ein sehr vielfältiges. Auch der zeitliche Ablauf schwankt stark und sehr individuell.

Dadurch kommen häufig Fehldiagnosen wie Schizophrenie oder unipolare Depressionen zustande.
Aber auch Diagnosen, die den Persönlichkeitsstörungen zugeordnet werden, sind nicht selten.

50% der Bipolar erkrankten Menschen leiden unter Komorbiditäten (zusätzlich zur Grunderkrankung vorliegende, diagnostisch abgrenzbare Krankheits- oder Störungsbilder), die eine Diagnostik oft erschweren, da sie die Grunderkrankung überlagern (z.B. Suchterkrankungen, Angsterkrankungen, Phobien, Persönlichkeitsstörungen)

Bis zur richtigen Diagnosestellung dauert es im Durchschnitt 8 Jahre ab Krankheitsausbruch, aber auch mehr als 20 Jahre bis zur richtigen Diagnosestellung sind keine Seltenheit.