Die Freiheit der Vorstellung
Die Vorstellung der Freiheit
Der Versuch der Vollkommenheit
Die Berührung der Unendlichkeit
Die Leichtigkeit des Seins
Der Schmerz des Lebens
Ist die Inspiration der Kunst
Jeder Same,
den der Herbst
ins Herz der Erde senkt,
hat eine andere Art,
die Schale zu zerbrechen,
die den Keimling umgibt.
Dann bringt er
Blätter hervor,
hierauf Blüten
und zuletzt die Frucht.
Aber es ist gleichgültig,
auf welche Art das geschieht,
denn jede Pflanze unternimmt
eine einsame Pilgerfahrt und
hat eine Sendung zu erfüllen:
Nämlich
vor dem Angesicht der Sonne
stehen.
- Khalil Gibran -
Kreativität
Ursprünglich wurde der Begriff Kreativität als Bezeichnung für alle Arten von schöpferischer Tätigkeit verwendet. Von der Antike bis zum Mittelalter wurde die individuelle schöpferische Kraft eines Menschen als Gottes Werk verstanden.
In der Periode des Sturm und Drang entstand der Geniebegriff aus der antiken Vorstellung der Führung durch einen Genius.
Nach der Korrumpierung des Genie-Begriffs durch "geniale" Despoten des 20. Jahrhunderts wurde der Begriff obsolet und durch "Kreativität" ersetzt.
Seit 1950 begannen, ausgelöst durch den Psychologen Guilford (1950), intensive empirische Forschungen, die das Wesen der Kreativität aber nur wenig erhellen konnten.
Alltägliche Kreativität lässt sich aus methodischen Gründen leichter untersuchen als außergewöhnliche.
Wo Gesagtes und Taten an Grenzen stoßen
um Gefühle auszudrücken,
Empfundenes und Erlebtes zu beschreiben, ihm Nachdruck zu verleihen,
zu berühren,
ohne zu verletzen,
und tief schmerzende,
unstillbar blutende Wunden zu verursachen,
schafft es der Künstler
mit Phantasie und Farbe
selbst dem Unaussprechlichen
Sprache, Kraft, Ausdruck, Tiefe,
Neue Sicht, Bedeutung, Impulse,
Sinn und Leben zu geben.
Diese Erkenntnis,
bei jedem Blick
Neues, Wunderbares, Unsichtbares, Unbegreifliches,
auch Verborgenes zu entdecken, interpretieren,
und nicht sichtbare Grenzen zu überwinden,
weiter führende Wege finden zu können,
Brücken zu bauen,
Herzen zu berühren,
der Seele Flügel zu schenken –
nachhaltig zu wirken,
Gefühltes in Worten und Farben zu verstehen -
ist für mich manchmal wie Magie.