meine Diagnose bipolar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn

 

Worte nur noch stolpern

Stimmen immer mehr wanken

Herzen anfangen zu holpern

Zweifel immer tiefer ranken

Hände nur noch hängen

Blicke laut klagen

Zwänge nur noch engen

Nächte schlaflos nagen

Ohren lauthals dämpfen

Seelen immer mehr schweigen

Tränen mit sich kämpfen

Ängste in einem steigen

Dann ist es höchste Zeit

für das Gespräch zu zweit

 

 

 

 

Collage
Collage

 

 

 

  

Schönheit erleben in Kunst und Natur,

 

sie lehrt mich, auch das Anders – sein zu erfassen.

 

Bin der Wahrnehmung meiner Sinne auf der Spur,

 

die mich andere Sichtweisen, Standpunkte und eine Bereicherung erfahren lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich möchte niemand anderem einen

Weg vorzeichnen,

denn ich weiss,

dass mir der Weg von einer Hand

vorgeschrieben wurde,

die weit über mich hinausreicht.

 

- C.G. Jung -

 

 

 

 

 

  

 

Phantasie und Einfühlungsvermögen

sind nichts anderes

als Formen der Liebe

 

- Hermann Hesse -  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tipps,  mögliche Therapien und Selbsthilfe

 

 

 

 

 

Meine Muster für Tages- und Wochenpläne: 

 

 

 

 

 

 

Tagesplan
siehe Tabelle
MERKZETTEL-Allgemein-Tagesplan.xls
Microsoft Excel Tabelle 14.5 KB
Wochenplan
siehe Tabelle
MERKZETTEL-Wochenplanübersicht.xls
Microsoft Excel Tabelle 15.0 KB
Tabelle zur eigenen Situations-Analyse
Situationsanalyse
Tabelle-Situationen.xls
Microsoft Excel Tabelle 14.5 KB
Definition Fibromyalgie
Was ist Fibromyalgie.doc
Microsoft Word Dokument 316.0 KB
Definition Rheuma
Was ist Rheuma.doc
Microsoft Word Dokument 137.0 KB

 

 

 

 

 

 

 

Was ist Körpertherapie ?

 

Körpertherapie

 

Körper, Geist und Seele

 

Jede seelische Regung drückt sich in unserem Körper aus. Körper, Geist und Seele sind untrennbar miteinander verbunden. Belastende Erlebnisse und traumatische Ereignisse zeigen sich in unserer körperlichen Haltung, Gestik, Mimik, in der Art wie wir uns bewegen, aber auch in unserer geistigen Haltung. Eine geistige Einstellung kann ebenso verkrampft und unnachgiebig sein wie ein Muskel. Unser Körper ist der Spiegel unserer Seele. Alles was wir jemals erlebt haben, ist in unserem Körper gespeichert, in jeder Zelle.

 

Unsere Konditionierung

 

KinderhändeUnsere Prägung durch Kindheit, Schule, Gesellschaft, Mentalität, und unser soziales Umfeld formt unsere Haltung uns selbst gegenüber, dem Leben gegenüber und dem anderen gegenüber.

Um uns als Kind zu schützen, haben wir Abwehrmechanismen, Glaubenssätze und bestimmte Strukturen entwickelt. All das findet Ausdruck in unserer körperlichen Haltung, weil es in uns ist.

Wir haben Dinge erlebt und erfahren, die uns stark gemacht haben und immer noch stärken. Wir haben aber auch Dinge erlebt, die uns geschwächt haben und immer noch schwächen.

 

Erwachsen sein

 

Heute sind wir erwachsen und reagieren oft noch wie Kinder, weil diese Verhaltensweisen automatisch ablaufen und uns oft nicht bewusst sind. Dadurch haben wir keine Wahlmöglichkeit. Wir reagieren einfach so, wie wir es schon immer getan haben. Wir schützen uns weiterhin, obwohl es oft in dem Maße gar nicht notwendig ist. Wir wehren immer noch ab, obwohl uns keiner angreift. Dadurch begrenzen und blockieren wir unser Leben. Das Potential an Lebensenergie, das wir eigentlich haben, steht uns nicht mehr voll und ganz zur Verfügung.

 

Körperliche Beschwerden

 

Körperliche Beschwerden sind oft ein Ausdruck von Stress, nicht gelebten Gefühlen, Einseitigkeit oder inneren Konflikten. Sie manifestieren sich sozusagen als „verkörperte“ Geschichte, aber auch körperliche Beschwerden drücken auf die Seele und den Geist.
Die Spannungen, Blockaden und die gebundene Energie in unserem Körper hindern uns am freien Lebensfluss.
Eine Vielzahl von Faktoren kann Verhärtungen, Verkürzungen und Schwellungen zur Folge haben: Überbeanspruchung, Vernachlässigung, Krämpfe, Verletzung, Krankheit, Erschöpfung, Alterung, schlechte Gewohnheiten und die zahllosen Belastungen, die uns viele Berufe aufbürden. Seit Tausenden von Jahren wird Körperarbeit eingesetzt, um Muskeln zu entspannen, Krämpfe zu beseitigen und Erschöpfungszustände zu beheben; sie macht Bindegewebe geschmeidiger, hebt Gelenkblockaden auf und erweitert den schmerzfreien Bewegungsspielraum.

 

„Was am schwächsten und verworrensten scheint in euch,
ist das Stärkste und Entscheidenste in euch.“

 

Khalil Gibran

 

Unser Körper, das Mysterium

 

FreiheitUnser Körper ist ein geniales System und arbeitet ununterbrochen für uns, so dass wir immer in bestmöglicher Balance sind, auch wenn es nicht immer so aussieht und sich nicht so anfühlt.
Er kann Ungleichgewicht lange kompensieren, doch irgendwann treten Symptome auf, die den Organismus ursächlich viel früher geschwächt haben. (z.B. eine ältere Knieverletzung, traumatische Erlebnisse, etc.)

 

Warum Körpertherapie?

 

Körperarbeit ist eine Entdeckungsreise zu unseren eigenen Tiefen und Möglichkeiten.
Der Körper ist immer im Hier und Jetzt, und er spricht immer die Wahrheit. Dadurch, dass alles im Körper gespeichert ist, ist auch alles wieder abrufbar, jetzt! Somit besteht die Möglichkeit der Bewusstwerdung, des Auflösens von Blockaden, von überholten Verhaltensweisen und einschränkenden Gewohnheiten zu einer gesünderen Neuregulierung. Wenn wir wieder lernen in unseren Körper hinein zu fühlen, diese Gefühle wahrzunehmen und anzuerkennen, ohne sie zu bewerten, zeigt sich uns ein wahrer Schatz über uns selbst, und über neue Möglichkeiten.

 

„Jetzt ist der einzige Augenblick.
Jetzt ist die einzige Zeit.
Das Jetzt vergeht nie.
Es ist ewig.
Es ist immer hier, - aber wir sind nicht hier.“

 

Osho

 

Was ist Körpertherapie?

 

KörperarbeitKörpertherapie ist eine Synthese verschiedener Formen von Körperarbeit, die das Verständnis und Gespür für uns und unseren Körper wiederbelebt.
Durch einfühlsame Berührung wird der Körper darin unterstützt, Spannungen und Schonhaltungen von innen heraus zu lösen. Rebalancing und craniosacrale Anwendungen und viele andere Methoden geben dem Körper neue Impulse, um sich zu entspannen und wieder in Balance zu kommen. Es geht vor allem um die Integration der Ursachen, nicht nur um die Symptome.

 

Die Verantwortung für sich selbst übernehmen

 

Körperliche und seelische Blockaden, chronische Verspannungen und Stress, ungesunde Gewohnheiten, Einseitigkeit und Fehlhaltungen jeglicher Art beeinträchtigen Sie im täglichen Leben. Oft über Jahre entstanden, lassen sich diese Einschränkungen nicht durch einige Behandlungen beheben. Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit und das Übernehmen von Selbstverantwortung sind ganz entscheidend.

 

„Berührende Hände sind keine Medikamente oder Skalpelle. Sie sind wie Taschenlampen in einem abgedunkelten Raum. Die Medizin, die sie verabreichen, ist Wahrnehmungsfähigkeit. Und bei vielen unserer Schmerzzustände ist genau das die Hilfe, die am dringendsten benötigt wird.“

Deane Juhan

 

Achtsame Präsenz

 

roseFür mich spielt in meiner Arbeit achtsame Präsenz eine große Rolle. Damit meine ich, Ihnen mit Offenheit, Mitgefühl, Achtsamkeit, mit Verständnis und Wertfreiheit zu begegnen. Es bedeutet, mich in meditativer Präsenz auf Sie einzulassen und mich in Ihr Körper – und Energiesystem einzufühlen. Das geschieht, indem ich mit meinem Herzen verbunden bin, während ich in fachlicher Kompetenz mit Ihnen arbeite. Ihr Körper fühlt sich eingeladen zu entspannen, die Seele fühlt sich angenommen und kann in Vertrauen leichter loslassen; Ihr Geist darf zur Ruhe kommen. Dank Ihrer Bereitschaft mitzuarbeiten und auf diese spannende innere Reise zu gehen, können die dem Körper innewohnenden Kräfte ihre Arbeit tun; zu Ihrem Wohlergehen, hin zu mehr Lebensfreude und Gesundheit.

 

 

„Liebe ist das Gesicht und der Körper das Universum. Sie ist das verbindende Gewebe des Universums, der Stoff, aus dem wir gemacht sind. Liebe ist die Erfahrung, ganz zu sein, verbunden mit der Göttlichkeit des Universums.“

 

 

 

 

Was ist Kunsttherapie ?

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Kunsttherapie

 

 

Was ist Musiktherapie ?

http://de.wikipedia.org/wiki/Musiktherapie

 

 

 

 

Was ist Ergotherapie ?

    

Ergotherapie

  • Woher sie kommt
  • Welche Idee dahinter steht
  • Wie behandelt wird
  • Wo und wann sie angewendet wird
  • Welche Risiken es gibt
  • Was besonders wichtig ist
  • Was es kostet
  • Wenn Sie mehr wissen wollen/Adressen

Woher sie kommt

  

Schon 1741 berichtete der französische Arzt Dr. Pinel über Behandlungserfolge bei psychisch Kranken durch regelmäßige Arbeit. Dem schlossen sich 1798 Benjamin Rush aus Philadelphia und 1803 der deutsche Psychiater Johann Friedrich Reil an. Auch sie hoben den Wert der Arbeit für die Heilung psychisch Kranker hervor. Durch den deutschen Psychiater Hermann Simon erfuhr die Arbeitstherapie in den 20er-Jahren eine besondere Förderung. Der entscheidende Wandel in der Entwicklung der Arbeitstherapie zur Beschäftigungstherapie hat sich aber während des 1. Weltkrieges in den USA vollzogen. Erstmals wurden geschulte Kräfte zur Behandlung Verletzter und Verwundeter eingesetzt. Das erste Jahrestreffen der amerikanischen Beschäftigungstherapeuten/-innen fand 1917 in New York statt. Hier wurde auch der Begriff Beschäftigungstherapie eingeführt. In Boston, Philadelphia und St. Louis entstanden die ersten Schulen. Während des 2. Weltkrieges wuchs der Bedarf an dieser Berufsgruppe außerordentlich schnell, sodass eine Anzahl neuer Schulen in Amerika gegründet wurde.

Die Entwicklung der Beschäftigungstherapie in Deutschland hat im Vergleich dazu nicht Schritt gehalten. Erst 1946 wurden auf Anregung und mit Unterstützung des Britischen Roten Kreuzes in der Landeskrankenanstalt Bad Pyrmont die ersten Kurzlehrgänge zur Ausbildung von Beschäftigungstherapeuten/-innen eingerichtet, aber 1950 schon wieder beendet. 1953 wurde die Beschäftigungstherapie durch einen Erlass des Niedersächsischen Sozialministers staatlich anerkannt. Die erste staatlich anerkannte Schule für Beschäftigungstherapie entstand an der orthopädischen Klinik des Annastiftes in Hannover-Kleefeld. Bis 1965 existierten lediglich sieben Schulen. 1977 trat ein neues Gesetz über das Berufsbild von Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuten/-innen in Kraft. Diese Richtlinien regeln die jetzt dreijährige Ausbildungszeit. Sie fügen Arbeitstherapie und Beschäftigungstherapie zusammen unter der neuen Berufsbezeichnung »Ergotherapie«. Danach entstanden über 20 neue Fachschulen. Im Zusammenhang mit diesem Gesetz und der Psychiatrie-Enquete kam es zu einer deutlichen Aufwärtsentwicklung der Ergotherapie. Neue Tätigkeitsfelder im nichtstationären und ambulant-selbstständigen Bereich eröffneten sich. Die fachliche Qualifikation der Ergotherapeuten/-innen hat sich in den letzten Jahren soweit gesteigert, dass heute geplant wird, die Ausbildung auch als Studiengang an den Fachhochschulen anzubieten. Derzeit findet erstmals ein weiterführender berufsbegleitender Studiengang »Ergotherapie« für bereits ausgebildete Ergotherapeuten/-innen an der Fachhochschule Osnabrück statt. In den neuen Bundesländern sind neue Fachschulen im Aufbau begriffen.

 

Welche Idee dahinter steht

  

Die Ergotherapie setzt sich aus zwei Bereichen zusammen: Beschäftigungstherapie (BT) und Arbeitstherapie (AT). Die Beschäftigungstherapie soll psychisch Kranken die Möglichkeit eröffnen, ihr seelisches Befinden mittels kreativer und handwerklicher Techniken sowie lebenspraktischer Übungen (z. B. Kochgruppe, Hausbesuche) verbessern zu helfen. Bei diesem Vorgehen sollen vorhandene Kräfte erhalten, bzw. dem Abbau von Eigeninitiative entgegengewirkt werden. Im Vordergrund steht die Stärkung der gesunden Anteile. Die aktive Auseinandersetzung mit den angebotenen Techniken, Materialien und Medien (z. B. Arbeiten mit Ton, Holz, Metall, Peddigrohr, Textilien, bildnerischen Mitteln, Musik, Literatur) und die gefundenen Umsetzungsmöglichkeiten stärken das Selbstvertrauen und helfen, das alltägliche Leben zu bewältigen. Eigene Ideen können entwickelt und verwirklicht werden. Darüber hinaus ist die kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Arbeits- und Vorgehensweise dabei behilflich, zu einer realistischen Selbsteinschätzung der eigenen Möglichkeiten zu gelangen. Ausdruckszentrierte Gruppen (z. B. Lesekreis, Mal- und Musikgruppe) bieten die Möglichkeit, sich mitzuteilen und mit anderen in Kontakt zu treten. So können in der BT neben der Kommunikationsfähigkeit auch z. B. Konzentration, Gedächtnis, Ausdauer und Ausdrucksfähigkeit geübt werden. Die Beschäftigungstherapie appelliert daran, das Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. Wenn in einer Psychose manches aus den Fugen geraten ist, kann das Erleben einer äußeren Struktur, z. B. durch eine konkrete Aufgabenstellung und das gemeinsame Planen und Durchführen von Handlungsabläufen, auch dazu beitragen, die innere Struktur wiederzufinden.

 

Wie behandelt wird

  

Die Einzelbehandlung: Diese empfiehlt sich für Patienten/-innen, die eine intensive Betreuung, eine direkte Anleitung sowie eine ruhige Umgebung benötigen. Nach dem ersten Kontakt, der in den meisten Fällen auf der Station stattfindet, werden gemeinsame Termine besprochen und der weitere Verlauf geplant. Hat der/die Patient/-in eigene Vorstellungen, mit welchen Materialien oder Medien er/sie arbeiten möchte, können diese miteingebracht werden. Gemeinsam wird der weitere Verlauf der Behandlung besprochen. So kann der/die Kranke in der Behandlung eigene Werkstücke anfertigen. Es besteht die Möglichkeit, aufbauend und durch Steigerung der Anforderungen weiter mit einem Material/mit einer Technik zu arbeiten oder aber auch neue, andere Materialien auszuprobieren.

 

Die Kleingruppe: Diese Methode ist geeignet für Patienten/-innen, die in der Lage sind, mit zwei oder drei Mitpatienten/-innen und dem/der Therapeuten/-in in einem Raum zu arbeiten. Dazu gehört auch, dass eine zeitweilige Abwesenheit des/der Therapeuten/-in ausgehalten werden muss. In der Kleingruppe kann jeder/jede Patient/-in an seinem/ihrem eigenen Werkstück arbeiten. Alternativ dazu kann eine Gruppenarbeit gemacht werden, in der alle an einem Projekt arbeiten. Das gemeinsame Werkstück wird vorher auch gemeinsam geplant, die Zuständigkeiten und jeweiligen Arbeitsschritte werden abgesprochen und durchgeführt.

 

Die Gruppentherapie: An einer Gruppentherapie können/sollten Patienten/-innen teilnehmen, die sich schon soweit stabilisiert haben, dass es ihnen möglich ist, an einer Gruppe mit max. 15 bis 20 Personen teilzunehmen. Die Gruppentherapie stellt somit von den Anforderungen an Selbstständigkeit und Kommunikationsfähigkeit untereinander eine Steigerung der Anforderungen gegenüber der Kleingruppe dar.

In der Gruppentherapie kann wieder entweder jede/r an seinem/ihrem Werkstück arbeiten, oder aber es kann wieder eine gemeinsame Arbeit geplant und durchgeführt werden. Im Vordergrund steht dabei der Gruppenprozess, d. h. die Entwicklung und psychische Stabilisierung der Patienten/-innen wird über die gemeinsame Arbeit, die Kontaktaufnahme und die Verständigung untereinander angeregt und gefördert.

Über die handwerkliche Methode hinaus, die ihren Schwerpunkt im Entstehungsprozess des Werkstückes hat, also methodisch prozessorientiert ist, gibt es auch die kreative Methode. Dabei geht es um den Ausdruck des entstandenen Werkstücks. Über Material, Farbe und Form kann die Patientin/der Patient sich anderen Gruppenmitgliedern oder dem/der Therapeuten/-in gegenüber ausdrücken, mitteilen und ins Gespräch kommen. Das Arbeiten mit Literatur, Musik und bildnerischen Mitteln gehört zu der ausdruckszentrierten Methode.

 

Wo und wann sie angewendet wird

  

Beschäftigungstherapie wird stationär, teilstationär und ambulant angeboten. Im stationären Bereich finden beschäftigungstherapeutische Behandlungen in eigenen Abteilungen an psychiatrischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen Kliniken statt. In Ausnahmefällen auch auf der Station, bei Bedarf direkt am Bett. Die Größe dieser Abteilung richtet sich nach den räumlichen und personellen Möglichkeiten der Klinik. In der Regel hat eine solche Abteilung mehrere Räume zur Verfügung, die Möglichkeiten bieten, mit verschiedenen Materialien (z. B. Ton, Holz, Metall, Leder, Peddigrohr, Pappe, Papier, Textilien) und den dazugehörigen Werkzeugen zu arbeiten. Teilstationär wird Beschäftigungstherapie in Tageskliniken und Tagesstätten angeboten und durchgeführt. Die ambulante Behandlung kann in freien Praxen sowie in sozialpsychiatrischen Ambulanzen der psychiatrischen Kliniken erfolgen.

Beschäftigungstherapie kann also im Akutstadium, im entaktualisierten sowie im chronischen Stadium der Erkrankung durchgeführt werden.

Empfehlungen für die Anwendung:

  • Bei einer Manie bietet sich Einzeltherapie in einer möglichst reizarmen Umgebung an, da so die Patienten/-innen mehr Ruhe und Struktur erlangen können.
  • Bei einer depressiven Erkrankung ist anfänglich Einzeltherapie sinnvoll, da die Patientin/der Patient hier die uneingeschränkte Aufmerksamkeit erhält und dadurch positiv unterstützt und bestärkt werden kann. So bald wie möglich sollte dann eine Gruppenbehandlung erfolgen, in der der/die Patient/-in durch die anderen Teilnehmer/-innen ein positives Feed-back bekommt, bzw. eine realistische Selbsteinschätzung entwickeln kann.
  • Steht die Angst im Vordergund der Erkrankung, kann es auch sinnvoll sein, die Behandlung in einer Einzeltherapie zu beginnen. So ist mehr Raum und Zeit vorhanden, sich schrittweise mit dem Material, der eigenen Arbeitsweise und den damit verbundenen Ängsten auseinander zu setzen. Im Anschluss daran sollte, wenn möglich, eine Gruppenbehandlung erfolgen.

 

Welche Risiken es gibt

  

Mit Patientinnen und Patienten, die noch sehr stark unter den krankheitsbedingten Symptomen leiden, vor allem bei psychotischen Erkrankungen, ist es in der Regel günstiger, nicht kreativ und ausdruckszentriert zu arbeiten. Hier besteht die Gefahr der Überforderung, besonders wenn emotionaler Stress nicht mehr ausgeglichen werden kann, bis hin zu einer psychotischen Dekompensation.

Bei hoher Dosierung der Medikamente ist Vorsicht geboten, da die eventuell auftretenden Nebenwirkungen die Patienten/-innen so extrem beeinträchtigen können, dass diese sehr schnell an ihre momentanen Grenzen gelangen. Die sonst positive Wirkung der BT kann dann durch zu frühe und eigentlich ungerechtfertigte Frustrationen ins Gegenteil umschlagen.

Was besonders wichtig ist

In jedem Stadium der psychischen Erkrankung ist Beschäftigungstherapie zu empfehlen, da durch die methodische Breite jeweils gezielt auf den/die Patienten/-in eingegangen werden kann. Für akut psychotische, reizoffene, antriebsgesteigerte oder suizidale (und dadurch nicht gruppenfähige) Patienten/-innen ist eine Einzelbehandlung empfehlenswerter.

Besteht bei dem/der Patienten/-in eine geringe Frustrationstoleranz (z. B. durch beeinträchtigende Nebenwirkungen aufgrund einer hohen Dosierung mit Neuroleptika), so sollte dies in der Behandlung angesprochen werden, um die Patienten/-innen von möglicher ungerechtfertigter Selbstkritik zu entlasten.

Bei akut psychotischen Patienten/-innen empfiehlt es sich, nur solche Techniken anzubieten, die ein schnelles Erfolgserlebnis begünstigen. Neigungen der Patienten/-innen bzgl. der Materialien sollten mitberücksichtigt werden. Für die Motivation der Patienten/-innen ist es oft förderlich, Gegenstände anzufertigen, die einen Realitätsbezug schaffen. Es kann in der Behandlung sinnvoll sein, die Herangehensweise und den Umgang mit dem Material, beispielsweise eine hohe Leistungsanforderung an sich selbst, die Abwertung des eigenen Produktes, eine Neigung, sich mit seinem Arbeitsstück in der Gruppe zu isolieren, ein überhöhtes Selbstbild, oder eine ängstliche Umgangsweise mit dem Material, zu thematisieren.

Wichtig ist die Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen! Mit dem behandelnden Arzt bzw. der Ärztin, dem Pflegepersonal auf der Station, den Sozialarbeitern/-innen und Krankengymnasten/-innen sollten die Behandlungsinhalte sowie die Perspektiven, die sich nach dem Klinikaufenthalt bieten, inhaltlich abgestimmt werden. Wendet sich der/die Patient/-in an eine freie Praxis für Ergotherapie, so ist es empfehlenswert, sich nach der Qualifikation des/der Therapeuten/-in zu erkundigen. Wichtig ist es zu wissen, ob der/die Ergotherapeut/-in Erfahrungen in der Behandlung mit psychiatrischen Patienten/-innen hat und ob er/sie zusätzliche Ausbildungen z. B. in Gestaltungs-, Kunst- oder Musiktherapie erworben hat. Es ist legitim und sogar ratsam zu fragen, ob die Arbeit supervidiert, d. h. mit einem/einer externen facherfahrenen Kollegen/-in durchgesprochen wird!

Was es kostet

Ergotherapie ist eine Therapiemethode, die von den gesetzlichen Krankenkassen anerkannt ist. Verordnet der Hausarzt/die Hausärztin oder der/die Psychiater/-in Ergotherapie, so werden die Kosten von der Krankenkasse getragen.


 

 

 

Was ist Psychotherapie ?

Psychotherapie 

 

Psychotherapie bedeutet wörtlich übersetzt Behandlung der Seele beziehungsweise von seelischen Problemen. Sie bietet Hilfe bei Störungen des Denkens, Fühlens, Erlebens und Handelns. Dazu zählen psychische Störungen wie Ängste, Depressionen, Essstörungen, Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen, Süchte und Zwänge.

 

Darüber hinaus wird Psychotherapie bei psychosomatischen Störungen angewandt.

 

Der Begriff Psychosomatik bringt zum Ausdruck, dass die Psyche (Seele) einen schädigenden Einflusauf das Soma (Körper) hat.

 

Immer mehr werden psychologische Behandlungsmethoden

 

begleitend zu medizinischen Maßnahmen

 

bei organischen Störungen

 

eingesetzt (z.B. bei chronischen Erkrankungen, bei starken Schmerzzuständen, bei neurologischen Störungen, bei Herz-Kreislauferkrankungen).

 

 

 

Wann ist eine Psychotherapie ratsam?



Wer von seelischen Problemen geplagt wird und diese alleine nicht in den Griff bekommt, sollte sich ebensowenig wie bei körperlichen Erkrankungen scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die gilt natürlich vor allem dann, wenn sich die psychische Störung schon über längere Zeit hinzieht oder wenn sie sich gar mehr und mehr verschlimmert.

  

Für den Erfolg einer Therapie ist es allerdings sehr bedeutsam, dass der Betroffene ernsthaft dazu bereit ist, sich mit seinen Problemen auseinanderzusetzen und an deren Beseitigung - unterstützt durch den Psychotherapeuten - mitzuarbeiten.
 

Damit eine Psychotherapie erfolgreich ambulant durchgeführt werden kann, muss beim Patienten im übrigen ein Mindestmaß an psychischer Stabilität und Belastbarkeit noch gegeben sei.

  

Andernfalls ist eine stationäre Psychotherapie vorzuziehen.

  

Wer ist wer?

  

Psychotherapeut - Psychiater - Psychologe

  

Drei Begriffe, die immer wieder verwechselt werden, wenn Menschen bei seelischen Erkrankungen, Beschwerden und Störungen oder körperlichen und sozialen Problemen Hilfe suchen und überlegen, an wen sie sich am besten wenden.

  

Unsere Begriffserklärungen sollen dabei helfen.

Zur besseren Lesbarkeit wird nur die männliche Form verwendet.

Die Vertreterinnen dieser Berufsgruppen sind natürlich mitgemeint.

  

  

Drei Begriffe - drei Berufsfelder


Psychotherapeut

Ein Psychotherapeut übt Psychotherapie aus.

 Das kann ein Psychologe ("Psychologischer Psychotherapeut"), oder ein Mediziner ("Ärztlicher Psychotherapeut") sein - beide dürfen Kinder, Jugendliche und Erwachsene behandeln - oder ein Pädagoge oder Psychologe, der nur für die Therapie von Kindern und Jugendlichen ausgebildet ist ("Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut").

 

Alle drei haben zusätzlich zu ihrem "Grundberuf" eine psychotherapeutische Zusatzausbildung abgeschlossen.
 

Der Beruf des Psychologischen Psychotherapeuten ist seit dem 1. Januar 1999 durch das Psychotherapeutengesetz geregelt. Das Gesetz schützt zugleich die Berufsbezeichnung "Psychotherapeut" strafrechtlich für diejenigen, die eine Approbation (Berufszulassung) aufgrund des Psychotherapeutengesetzes oder als Arzt mit entsprechender Zusatzausbildung besitzen.

 

Psychiater

 

 

Facharzt für seelische Erkrankungen oder Störungen.

Psychiater gehen von der körperlichen Seite an psychische Probleme heran.
 

Der Psychiater hat Medizin studiert. In seinem Studium hat er sich in erster Linie mit der Funktionsweise und den Erkrankungen des menschlichen Körpers - kaum mit der Psyche des Menschen - beschäftigt und gelernt, diese Krankheiten hauptsächlich mit Medikamenten zu behandeln.

 

 

Nach Abschluss des Medizinstudiums hat er in medizinischen Einrichtungen eine mehrjährige Facharztausbildung zum Psychiater absolviert. In dieser Ausbildung hat er spezielle Kenntnisse über Entstehung und Verlaufsformen von Krankheiten des Geistes und der Seele erworben und gelernt, diese Krankheiten zu erkennen und zu behandeln, zumeist mit Medikamenten, den sogenannten Psychopharmaka.

 

Erst eine psychotherapeutische Zusatzausbildung berechtigt einen Psychiater (oder einen anderen Arzt), auch Psychotherapie auszuüben und neben der Facharztbezeichnung (hier: Psychiater) die Zusatzbezeichnung "Psychotherapie" oder "Psychoanalyse" zu führen.

 

Neuere Facharztausbildungen führen zu den Titeln "Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie" oder "Facharzt für Psychotherapeutische Medizin". So ausgebildete Ärzte werden zusammenfassend als "Ärztliche Psychotherapeuten" bezeichnet.

 

Psychologe
 

Hochschulabsolvent, der das Fach Psychologie studiert hat.

 

Psychologen beschäftigen sich damit, menschliches Erleben (z.B. Gedanken und Gefühle) und Verhalten zu beschreiben, zu erklären, vorherzusagen und zu ändern. Psychologen gehen von der psychischen Seite an psychische Probleme heran.
 

Die Berufsbezeichnung "Psychologe" darf nur von Personen geführt werden, die über den Abschluss eines Hochschulstudiums im Fach Psychologie verfügen. Durch das akademische Studium, das mit dem Diplom abgeschlossen wird (Diplom-Psychologe), erwirbt der Psychologe in den verschiedenen Gebieten der Psychologie wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse und ein umfangreiches Wissen über menschliches Denken und Fühlen, Lernen und Verhalten und auch darüber, wie man menschliches Verhalten beeinflussen kann.
 

Im Hauptstudium kann sich der Psychologe auf die Schwerpunke Klinische Psychologie und psychologische Behandlungsmethoden spezialisieren.

 

Dabei erarbeitet sich der angehende Psychologe umfassende Kenntnisse über die seelisch-körperliche Gesundheit und Krankheit sowie die Grundlagen der wissenschaftlichen Psychotherapie.

Nach Abschluss des Psychologiestudiums kann der Psychologe eine mindestens dreijährige psychotherapeutische Ausbildung absolvieren, die ihn für die eigenverantwortliche Ausübung der Psychotherapie qualifiziert.

Der so ausgebildete Psychologe wird "Psychologischer Psychotherapeut" genannt.
Ein Psychologischer Psychotherapeut verwendet keine Medikamente.

 

Sein Behandlungsansatz ist ein anderer. Er unterstützt den Patienten mit psychologischen Mitteln dabei, die psychische Erkrankung durch eine bewusste Auseinandersetzung mit ihren Ursachen und/oder durch gezieltes Einüben neuer Verhaltensweisen zu überwinden.

 

Falls eine organische Erkrankung mitbehandelt werden muss, oder wenn bei einer psychischen Erkrankung eine Kombination von psychologischer und medikamentöser Therapie notwendig ist, arbeitet der Psychologische Psychotherapeut mit Ärzten zusammen.

 

Die Spreu vom Weizen trennen

 

Woran erkennt der Laie die Fachleute für Psychotherapie?
 

Den Titel "Psychologischer Psychotherapeut" darf nur führen, wer als Diplom-Psychologe ein Hochschulstudium der Psychologie abgeschlossen hat und die staatliche Anerkennung seiner psychotherapeutischen Qualifikation durch die Approbation besitzt. Außer diesen Psychologen dürfen sich Ärzte als "Psychotherapeut" bezeichnen, wenn sie nach dem Medizinstudium eine psychotherapeutische Zusatzausbildung absolviert haben. Bei "Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten" kann die Grundausbildung auch in einem Studium der Pädagogik oder Sozialpädagogik bestehen.

 

Darauf müssen Sie achten!

 
Nur der Titel "Psychologischer Psychotherapeut" (sowie die Kurzform "Psychotherapeut") ist geschützt. Auch Personen, die nicht berechtigt sind, diesen Titel zu führen, dürfen psychotherapeutische Behandlungen anbieten. Äußerste Vorsicht ist gegenüber "Behandlern" geboten, die ohne ein Medizin- oder Psychologiestudium und eine psychotherapeutische Qualifikation ihre Dienste nur auf der rechtlichen Basis des "Heilpraktikergesetzes" offerieren.
Sie gehen bei der Suche nach einem qualifizierten Behandler immer sicher, wenn Sie sich bei seriösen Einrichtungen: z.B. Krankenkassen, Vermittlungsdienst PID, erkundigen. Scheuen Sie sich im Zweifel auch nicht, den Therapeuten Ihrer Wahl direkt nach seiner Ausbildung zu fragen.

 

Qual der Wahl

Die richtige Therapieform und der passende Psychotherapeut.

 

Nicht anders als bei einer medizinischen Behandlung ist der Einsatz einer Psychotherapie in der Regel dann besonders erfolgversprechend, wenn das eingesetzte Verfahren bzw. die gewählte Kombination unterschiedlicher Methoden genau auf das zu lösende Problem zugeschnitten sind.
Was im Einzelfall die richtige Therapieform oder Kombination ist, kann der Laie schwer beurteilen. Dazu braucht er den Rat des Experten. Wer sich über Spezialisierungen von Psychotherapeuten informieren will, bevor er einen Psychotherapeuten aufsucht, kann dies beim Psychotherapie-Informations-Dienst (PID) tun.
Viele Psychologische Psychotherapeuten arbeiten ohnehin methodenübergreifend, d.h. sie verbinden Elemente verschiedener Therapieformen in einem Gesamtkonzept der Behandlung. Ergebnisse aus der neuesten wissenschaftlichen Forschung bestätigen dieser Behandlungsstrategie gute Erfolge.
In der ambulanten Versorgung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen leider nicht für alle wissenschaftlich anerkannten und praktisch bewährten Therapieverfahren die Kosten.
Viele qualifiziert ausgebildete Psychologische Psychotherapeuten haben deshalb trotz Approbation nach dem Psychotherapeutengesetz nicht die Zulassung zur Abrechnung mit Krankenkassen. Über die Krankenversicherungskarte kann nur eine psychoanalytische Therapie, eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie oder eine Verhaltenstherapie in Anspruch genommen werden. Andere wissenschaftlich abgesicherte Methoden wie die Gesprächspsychotherapie, die Gestalttherapie und die systemische Familientherapie werden von den Kassen bisher nicht übernommen, wenn die Behandlung ambulant erfolgt. Sie muss ggf. privat bezahlt werden. In Einrichtungen der stationären Versorgung werden diese Verfahren hingegen in beträchtlichem Umfang eingesetzt und von den Kostenträgern - darunter selbstverständlich auch den Krankenkassen - finanziert. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen hält diese Trennung für willkürlich, d.h. für sachlich nicht gerechtfertigt. Er setzt sich dafür ein, dass alle bewährten Verfahren allen Patienten zur Verfügung gestellt werden und stets eine optimale Behandlung, die auf das Störungsbild so exakt wie möglich zugeschnitten ist (s.o.), gewährleistet werden kann.

 

Darauf müssen Sie achten:

 

Ebenso wichtig wie die Therapieform ist, dass die "Chemie" zwischen Ihnen und dem Therapeuten stimmt. Achten Sie auf Ihre innere Stimme. Fühlen Sie sich im ersten Gespräch mit einem Therapeuten gut aufgehoben, ist eine bedeutende Voraussetzung für den Therapieerfolg erfüllt. Stellt sich in den ersten Sitzungen kein Vertrauensverhältnis ein, sollten Sie einen anderen Psychotherapeuten aufsuchen.

 

So können Sie sich informieren:


Gelbe Seiten: Adressen und Telefonnummern von Psychotherapeuten finden Sie im Branchentelefonbuch Ihres Wohnortes. Die "Gelben Seiten" geben allerdings keine weiterführenden Hinweise zu den dort aufgeführten Therapeuten. Bitte beachten Sie unbedingt, dass der Titel "Psychotherapeut" erst seit dem 1. Januar 1999 gesetzlich geschützt ist und erst seitdem nur noch von staatlich "approbierten" Behandlern geführt werden darf. In älteren Adress- und Branchenbüchern sagt der Titel "Psychotherapeut" deshalb nichts über die Qualifikation aus, so dass hier zusätzlich die Gefahr besteht, dass Sie an einen Scharlatan geraten.

 

Krankenkassen: Sie können sich auch bei Ihrer Krankenkasse erkundigen. Jede Krankenkasse verfügt über Adresslisten der Vertragsbehandler; das sind Psychologische Psychotherapeuten und Ärzte, die von den Kassen anerkannt sind.
PID: Mehr als nur die Adressen von Psychologischen Psychotherapeuten in Ihrer Region können Sie beim Psychotherapie-Informations-Dienst (PID) erfahren. Bei diesem Bürgerservice können Sie sich vorab über die Leistungsangebote der Psychologischen Psychotherapeuten informieren, die PID in Ihrer Region verzeichnet hat.
Dazu zählen z.B. Spezialisierungen auf bestimmte Therapieformen, behandelte Störungen und Patientengruppen (z.B. Kinder, Jugendliche oder Erwachsene). Außerdem kann der Psychotherapie-Informations-Dienst z.B. auch Angaben darüber machen, welcher Psychotherapeut eine Therapie in einer bestimmten Fremdsprache durchführen kann oder welche Praxis auch für Rollstuhlfahrer zugänglich ist.

 

Darauf müssen Sie achten:

 

Wenn Sie einen Therapeuten ausgewählt haben, vereinbaren Sie einen Termin für das erste Gespräch. Klären Sie schon bei diesem ersten Kontakt die Frage, ob im Fall einer Behandlung die Krankenkasse die Kosten übernimmt.

 

Der direkte Weg...

 

...zum Psychotherapeuten.

Wenn Sie bei einer AOK, einer Ersatz-, Betriebs-, Innungs- oder anderen gesetzlichen Krankenkasse krankenversichert sind, haben Sie grundsätzlich die freie Wahl unter allen sogenannten Vertrags-Ärzten und Vertrags-Psychotherapeuten. Sie können daher einen kassenzugelassenen Psychologischen Psychotherapeuten ohne Überweisung, d. h. ohne vorher einen Arzt konsultieren zu müssen, direkt aufsuchen. Diese Psychologischen Psychotherapeuten behandeln nicht auf Verordnung des Arztes sondern stellen eigenständig fest, ob eine psychische Erkrankung vorliegt und führen erforderlichenfalls die psychotherapeutische Behandlung eigenverantwortlich durch.
Mit der Inanspruchnahme des Psychotherapeuten sind für Sie bis auf die Vorlage Ihrer Krankenversicherungskarte in der Regel keine besonderen Formalitäten verbunden. Das Antrags- und Genehmigungsverfahren wickelt der Psychotherapeut direkt mit Ihrer Krankenkasse ab. Die Kosten der (genehmigten) Behandlung werden von der gesetzlichen Krankenkasse in voller Höhe übernommen.
Die ersten Behandlungsstunden werden als "probatorische", d. h. vorbereitende Sitzungen bezeichnet. In ihnen stellt der Therapeut Diagnose und ggf. Indikation für eine Behandlung. Meist zeigt sich in diesen Sitzungen auch schon, ob sich voraussichtlich die notwendige vertrauensvolle Beziehung zwischen Ihnen und dem Therapeuten einstellen wird, die für den Behandlungserfolg sehr bedeutsam ist.
Nach den probatorischen Sitzungen bei einem Psychologischen Psychotherapeuten, doch bevor der Therapeut mit der eigentlichen Behandlung beginnt, müssen Sie einen Arzt, z. B. Ihren Hausarzt, aufsuchen. Dieser klärt ab, ob evtl. auch eine körperliche Erkrankung vorliegt, die zusätzlich medizinisch zu behandeln ist.

 

Darauf müssen Sie achten:


Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Psychotherapie ausschließlich bei einer psychischen Störung mit "Krankheitswert". Lebens-, Ehe- oder Erziehungsberatung zählen nicht zu den Kassenleistungen.

 

Schwierigkeiten...

 

...auf dem Weg zur Psychotherapie.

 

Auf dem Weg zu einer Psychotherapie treten leider nicht selten immer noch Probleme auf. Dies liegt vor allem daran, dass es gemessen am Bedarf nach wie vor zu wenig Psychotherapeuten gibt. Psychotherapeutische Praxen sind deshalb häufig überlaufen und haben eine lange Warteliste. Monatelange Wartezeiten sind nicht ungewöhnlich. Dies gilt vor allem für kassenzugelassene Psychotherapeuten, die der Versicherte ohne weiteres auf seiner Krankenversichertenkarte in Anspruch nehmen kann.

 

Die Möglichkeit der Kostenerstattung bei Unterversorgung

 

Falls Sie erst nach einer mehrmonatigen Wartezeit einen Therapieplatz in Ihrer Nähe finden würden, können Sie von Ihrer Krankenkasse verlangen, dass sie - auf dem Wege der Kostenerstattung - die Behandlung durch einen psychologischen Behandler bezahlt, der die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde (Berufszulassung) aber keine Kassenzulassung besitzt. In diesem Fall müssen Sie unbedingt vor Beginn der Behandlung einen Antrag auf Kostenübernahme bei Ihrer Krankenkasse stellen und dürfen die Therapie erst aufnehmen, wenn die Kasse ihrem Antrag stattgegeben hat.
Wird die Therapie dann auf dieser Abrechnungsgrundlage durchgeführt, erhalten Sie als Patient die Rechnung des Behandlers und reichen sie bei Ihrer Krankenkasse zur Erstattung ein. Die Krankenkasse erstattet den Rechnungsbetrag ganz oder teilweise in Abhängigkeit von ihren Gebührensätzen und dem tatsächlichen Honorar, das Sie mit dem Therapeuten vereinbart haben.

 

Darauf müssen Sie achten:


Bei Ihrem Antrag müssen Sie nachweisen, dass Sie bei keinem Vertrags-Psychotherapeuten innerhalb einer zumutbaren Wartezeit und/oder in einer örtlich angemessenen Entfernung einen Therapieplatz bekommen können.
Machen Sie sich deshalb Notizen über Ihre Anrufe bei den verschiedenen Behandlern (Datum, Uhrzeit, Ergebnis) und fügen Sie diese Angaben Ihrem Antrag auf Kostenerstattung bei.

 

Wichtiger Hinweis:

 

Da im Rahmen der vorliegenden Information nicht alle Einzelheiten berücksichtigt werden können, erkundigen Sie sich in Zweifelsfällen deshalb unbedingt vor Beginn einer Therapie bei Ihrer Krankenkasse, beim Therapeuten Ihrer Wahl oder beim Psychotherapie-Informations-Dienst (PID) danach, was Sie beachten müssen!