meine Diagnose bipolar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn

 

Worte nur noch stolpern

Stimmen immer mehr wanken

Herzen anfangen zu holpern

Zweifel immer tiefer ranken

Hände nur noch hängen

Blicke laut klagen

Zwänge nur noch engen

Nächte schlaflos nagen

Ohren lauthals dämpfen

Seelen immer mehr schweigen

Tränen mit sich kämpfen

Ängste in einem steigen

Dann ist es höchste Zeit

für das Gespräch zu zweit

 

 

 

 

Collage
Collage

 

 

 

  

Schönheit erleben in Kunst und Natur,

 

sie lehrt mich, auch das Anders – sein zu erfassen.

 

Bin der Wahrnehmung meiner Sinne auf der Spur,

 

die mich andere Sichtweisen, Standpunkte und eine Bereicherung erfahren lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich möchte niemand anderem einen

Weg vorzeichnen,

denn ich weiss,

dass mir der Weg von einer Hand

vorgeschrieben wurde,

die weit über mich hinausreicht.

 

- C.G. Jung -

 

 

 

 

 

  

 

Phantasie und Einfühlungsvermögen

sind nichts anderes

als Formen der Liebe

 

- Hermann Hesse -  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Weltgesundheitsorganisation WHO

zählt die bipolare Störung zu den

zehn Erkrankungen,

die am häufigsten zu dauerhafter Beeinträchtigung führen.

10-20% der Betroffenen nehmen sich das Leben.

 

Die typischen Symptome der Manie sind neben unbegründet gehobener Stimmung rastlose Aktivität und Unruhe, Rededrang und Verlust sozialer Hemmungen, unkontrollierter Umgang mit Geld, Alkohol- und Drogenkonsum sowie ein niedriges Schlafbedürfnis. Dagegen sind die Symptome in der Depression oft Schwermut, Freud- und Mutlosigkeit, Interessenverlust, gesteigerte Ermüdbarkeit, Grübeln, Verlust des Selbstvertrauens, Ängste und Pessimismus, Schuldgefühle und vermindertes Konzentrationsvermögen.

 

Die Erkrankung wird meistens mit drei aufeinander aufbauenden Therapieverfahren behandelt. Befindet sich der Betroffene zum Zeitpunkt der Diagnose in einer akuten Phase, kommt die Akutbehandlung zum Einsatz. Hierbei wird versucht, den Betroffenen aus seiner derzeitigen Phase herauszuholen und den Leidensdruck zu nehmen. Nach Normalisierung der Stimmungslage folgt die Erhaltungstherapie, in der der Betroffene stabilisiert werden soll. Durch die sog. Rückfallvorbeugung kann das Rückfallrisiko gesenkt werden. Dabei wird dem Betroffenen auch geholfen, sich wieder ins soziale Umfeld und in den Beruf einzugliedern. In den meisten Fällen wird die Therapie mit Medikamenten unterstützt. Daneben werden i. d. R. zusätzlich Gesprächs- und Gruppentherapien verordnet.

 

Behandlungsmöglichkeiten

 

Die medikamentöse Therapie besteht in allen genannten Phasen aus den sog. Stimmungsstabilisatoren. Sie sollen die Häufigkeit, Dauer und Schwere der Erkrankungen reduzieren und wirken als Ausgleich der übermäßigen Stimmungsschwankungen. Als Wirkstoffe werden u. a. Lithium, Valproinsäure, Carbamazepin oder Lamotrigin eingesetzt. Liegt eine schwere Depression vor, werden oft zusätzlich Antidepressiva oder Neuroleptika eingesetzt. Eine neuere Generation der Neuroleptika, die sog. atypischen Neuroleptika, bietet bezüglich der Verträglichkeit Vorteile.

 

Eine weitere Möglichkeit ist die sog. Erhaltungstherapie. Hier wird der teilweise noch instabile Zustand des Betroffenen stabilisiert, sodass direkte Rückfälle möglichst vermieden werden. Neben der medikamentösen Therapie wird meist auch eine Psychotherapie in Form von Einzel- und Gruppengesprächen angeordnet. Hierbei werden Realitäts- und Selbstbewertungen geprüft und korrigiert. Die Erhaltungstherapie kann mehrere Wochen bis Monate andauern.

 

 

 

 

 

Negative Auswirkungen der Krankheit

 

Diese Krankeit, die mehrfach Erkrankte wie z.B. Krebspatienten, die gleichzeitig Depressionen entwickelten, als die mit dem höchsten Leiden einschätzten, hat sehr oft dramatische Auswirkungen - oft tödliche (Suizid, Erhöhung der Todeswahrscheinlichkeit durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ...), sozioökonomische (lange Fehlzeiten durch Krankheit, Arbeitsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit, Frühberentung, Therapien, ...), drastischer Verlust an Lebensqualität, Trennungen, Scheidungen, Mobbing und Bossing am Arbeitsplatz, Stigmatisierung, vielfaches unbeschreibliches Leid, auch in der 'Hölle der Depression', die bei Bipolaren meist immer wiederkehrt.

 

Eine Schätzung des "US-Departement of Health, Education and Welfare" legte 1979 folgenden bedrückenden Befund vor, der als statistisches Mittel gilt: "Eine Frau, die mit 25 Jahren an einer bipolaren Störung erkrankt (was dem Durchschnittsalter entspricht), hat - eine um 9 Jahre verkürzte Lebenserwartung und - verliert 12 Jahre normalen gesunden Lebens, sowie - 14 Jahre normaler beruflicher und familiärer Aktivität.

 

Die Bipolare Störung gehört zu den zehn Krankheiten, die weltweit am meisten zu Behinderung führen. Die Lebenserwartung ist - auch ohne die erhöhte Suizidrate - verkürzt.

 

 

 

 

( Foto 1998 )

 

 

Positive Auswirkungen von Bipolarität und affektiven Störungen für die Menschheit

 

Viele Besucher von Kunstmuseen, Konzerten und viele Leser sind sicherlich überrascht, wenn sie erfahren, wie viele solcher Kunstwerke, Musikstücke, lyrische Texte und Prosa von affektiv Erkrankten, meist Bipolaren, geschaffen wurden, die in der Hypomanie oder auch zwischen den Phasen bei vorhandener Begabung durchaus zu Höchstleistungen fähig sind, sich mitunter allerdings total auspowerten, als Depressive hingegen sehr empfindsam sind und ein breiteres Gemüts-Spektrum erfahren haben als normale Menschen.

 

Die Liste berühmter affektiv Gestörter, meist Bipolarer, - auch Wissenschaftler, Entdecker und Staatsmänner gehören dazu - ist lang.

 

Allerdings suizidierten sich - eine Folge dieser Krankheit - auch viele dieser Personen wie Virginia Woolf, Sylvia Plath, Robert Schumann und Vincent van Gogh um jeweils Beispiele aus den Bereichen Prosa und Lyrik, Musik und Kunst zu nennen.

 

Als Veranschaulichung sowohl des Beitrags bipolarer Menschen für die Menschheit, als auch bipolarer Zustände, soll in diesem Artikel das bekannte Gemälde "Sternennacht" von Vincent van Gogh dienen.

 

Es vermag Empfindungen während einer Hypomanie oder Manie wie Grandiosiät, Beschwingtheit, überstarkes Farbempfinden, Euphorie, Einheitsgefühle mit dem Kosmos, Expansion usw. aufzuzeigen - unabhängig von anderen Deutungen und Bezügen, die in dem Bild stecken. Vincent van Goghs "Sternennacht" kann man auch als Metapher für Bipolarität sehen, gibt es doch kaum einen größeren Farbkontrast als "Gelb-Blau". In seinen Tagebüchern und Briefen berichtete van Gogh über seine Depressionen und einige Ärzte diagnostizierten eine Manie. Seine Phasen brachten in bis ins "Irrenhaus". Sein Bruder Cor beging Suizid, sein ihn aushaltender Bruder Theo beschrieb in seinen zahlreichen Briefen an Vincent van Gogh seinen Kampf mit der Depression.

Auch Paul Gauguin, mit dem van Gogh teilweise zusammen lebte, war bipolar".

 

Künstler müssen natürlich nicht unbedingt psychisch krank sein, um große Werke zu schaffen.

Allerdings haben psychobiographische Untersuchungen kreativer Persönlichkeiten gezeigt, dass eine grosse Zahl anerkannter Künstler, Musiker und Schriftsteller an bipolaren Krankheiten gelitten haben muss.

 

Nach einer Untersuchung von Kay Redfield Jamison von 1994 beträgt die Häufigkeit bipolarer Erkrankungen bei kreativen Persönlichkeiten das 10fache der Häufigkeit bei der Allgemeinbevölkerung.

 

Mehr als ein Drittel aller zwischen 1705 und 1805 geborenen englischen und irischen Dichter litten gemäß Jamison an bipolaren Erkrankungen, mehr als die Hälfte an Stimmungsstörungen".

 

Wolfgang Amadeus Mozart war bipolar, Ernest Hemingway, Georg Friedrich Händel, Ludwig van Beethoven, Edvard Munch  , ... die Liste eindeutig bipolarer Prominenter ist lang, und die Dunkelziffer sicherlich hoch.

 

Dies gilt auch für die Gegenwart:

Weltberühmte Musiker wie Sting oder Tom Waits, national bekannte wie Falco, Filmregisseure wie Francis Ford Coppola ("Apoclaypse Now") oder Schauspieler wie Jean Claude van Damme sind bekanntermaßen von bipolaren Störungen betroffen.

 

Emil Kraepelin: "Die willentliche Erregung, die die Krankheit begleitet, kann ... Kräfte freisetzen, die sonst durch alle Arten von Hemmungen bezwungen ist". Solche Hemmungen finden sich kaum bei hypomanischen und gar nicht bei manischen Zuständen:

Es verschwinden Versagensängste, es verabschiedet sich Gebundenheit durch andere Verpflichtungen und Gebremstwerden durch mehr oder weniger sanfte Hinweise der Mitmenschen.

 

Gesellschaftliche und weltanschauliche Vorbehalte werden bedenkenlos überwunden, moralische Tabus gebrochen, Signale körperlicher Erschöpfung ignoriert.

 

Darüber hinaus öffnen solch extreme Stimmungshöhenflüge oft den Zugang zu den "Pforten der Wahrnehmung". Musik, Malerei und Dichtung sucht solche Erfahrungen zu fassen und gibt den unbändigen Aktivitätsschüben Raum.

 

Doch bipolare Kreative und Genies leben gefährlich, wenn auch "Musik", "Malerei" oder das "Schreiben" ihr Leben ist.

Sie können in ihren hemmungslosen Aktivitätsschüben untergehen, sich zu immer größeren Ausschlägen hochtakten, von den folgenden schweren Depressionen mit ihrer Suizid-Gefahr aus dem Leben gerissen werden.

 

Virginia Woolf kommentiert die Bipolarität zwischen der 'Raserei der Manie' und dem 'Gefängnis der Depression': "Die Schönheit der Welt hat zwei Schneiden, die das Herz zerteilen. Eine ist Gelächter, die andere Seelenqual".

Doch schon Aristoteles gab zu bedenken: "Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit"!

 

 

PROMINENTE ERKRANKTE
 

„Es gibt kein großes Genie ohne einen Schuss Verrücktheit.“ – Aristoteles (384 – 322 v. Chr.) Der Ausdruck „Verrücktes Genie“ trägt wohl einen wahren Kern in sich.

 

 Biografen, die sich mit den Lebensgeschichten berühmter Persönlichkeiten beschäftigt haben, stießen auf eine unerwartet hohe Zahl eindeutig psychiatrischer Erkrankungen unter Künstlern.

 

Medizinische Analysen zeigten zudem, dass bipolare Erkrankungen bei weitem am häufigsten vorkamen.

 

„Ohne die manisch-depressive Komponente in der Bevölkerung wäre unsere Kultur sehr arm. Es wäre geradezu trostlos.“ (Professor Jules Angst, Zürich)

 

Nachfolgend eine Auswahl prominenter Personen mit bipolarem Krankheitsbild (viele von ihnen starben durch Suizid oder auf Grund ungeklärter Umstände):

 

 

 
Ludwig van Beethoven (Komponist)
Alvin Ailey (Tänzer und Choreograf)
Buzz Aldrin (Astronaut)
Alanis Morissette (Musikerin)
Hermann Hesse  (Schriftsteller)
-
   
Marilyn Monroe (Schauspielerin)
Hector Berlioz (Komponist)
Jan Claude van Damme (Schauspieler)
Francisco de Goya (Maler)
Leonardo da Vinci (Maler, Bildhauer)
 
Winston Churchill (brit. Premierminister)
Lord Byron (George Gordon) (Dichter)
William Blake (Maler, Dichter & Visionär)
Mark Twain (Schriftsteller)
Edgar Allan Poe (Schriftsteller)
-
   
Wolfgang A.  Mozart (Komponist)
Otto Klemperer (Musiker und Dirigent)
Jaco Pastorius (Jazzmusiker)
Peter Paul Rubens (Maler)
Adolphe Monticelli (Maler)
 
Falco (Sänger und Musiker)
Francis Ford Coppola (Filmregisseur)
Kay Redfield Jamison (Psychiaterin)
Friedrich Schiller (Dichter)
Robin Williams (Sänger)
-
   
Edvard Munch (Maler)
Jackson Pollock (Maler)
Irving Berlin  (Komponist)
Hector Berlioz (Musiker-Komponist)
Carrie Fisher (Schauspielerin)
 
Paul Gauguin (Maler)  
Vivien Leigh (Schauspielerin)
Robert Lowell (Dichter)
Michelangelo (Maler)  
Napoleon Bonaparte (Kaiser/Frankreich)
-
   
Richard Nixon (US-Präsident)
August Strindberg (Dramatiker)
Hugo Wolf (Komponist)
Pablo Picasso (Maler)
Sylvia Plath (Dichterin)
 
Vincent van Gogh (Maler)
Graham Greene (Schriftsteller)
Ilie Nastase (Tennisspieler und Politiker)
Wilhelm Busch (Zeichner und Dichter)
   
Robert Schumann (Musiker-Komponist)
John Denver (Musiker)
Frederic Chopin (Musiker-Komponist)
Alexander d. Große (Feldherr/ König)
Abraham Lincoln (US Präsident) 
 
Georg Friedrich Händel (Komponist)
Axl Rose (Musiker)
Anne Sexton (Dichterin)
König Ludwig II. (Bay. Kaiser)
Oliver Cromwell (Lord Protector Engl.)
-
   
Gordon Sumner (Sting) (Musiker)
Janet Jackson (Musikerin)
Gustav Mahler (Musiker-Komponist)
Martin Luther (Reformator)
Larry Flynt (Verleger)
 
Ernest Hemingway (Schriftsteller)
Tom Waits (Musiker, Komponist)
Brian Wilson (Musiker, Komponist)
Sir I. Newton (Physiker, Mathematiker) 
Johannes Brahms (Komponist)
   
Virginia Woolfe (Schriftstellerin)
P. I. Tschaikowsky (Komponist)
Elton John (Musiker)
Charles Dickens (Schriftstellerin)
Charles Darwin (Forscher)